Der Nexus – Ein Internet, das wieder uns gehört

Das Internet ist zu einem Ort geworden, an dem wir oft abhängig sind: von Facebook, von YouTube, von LinkedIn, von zentralen Plattformen, die unsere Daten kontrollieren, unsere Kommunikation steuern und uns mit Werbung überfluten.

Wir leben in einer Zeit, in der wir ausspioniert werden, unsere Daten teuer verkauft werden und wir durch Marketing-Algorithmen und Manipulation in unserem Denken und Handeln beeinflusst werden. Wir sind nicht mehr die Nutzer des Internets – wir sind die Ware.

Doch so war das Internet nicht gedacht. Es sollte frei sein, dezentral, ein Ort, an dem Gemeinschaften wachsen können. Genau hier setzt Infinito.Nexus an: Es baut auf den guten Ideen des frühen Internets auf – mit allen technischen Möglichkeiten, die wir heute haben.


Wie funktioniert das? 🤔

Stell dir vor, du lebst in einer Dorfgemeinschaft. In diesem Dorf gibt es ein Rathaus, eine Schule, eine Bibliothek, ein Gemeindezentrum. Du hast einen Schlüssel, der dich in alle Gebäude hineinlässt.

So funktioniert Infinito.Nexus – nur im Internet:

  • Deine Schule oder Universität betreibt einen eigenen kleinen Internet-Dorfplatz mit Diensten wie Moodle für den Unterricht, BigBlueButton für Videokonferenzen und einer E-Mail-Adresse. Mit deinem Schul- oder Uni-Account kommst du überall hinein.
  • Dein Arbeitgeber hat sein eigenes Dorf: mit Projektmanagement, Inventar-Software, Nextcloud für Dateien und einem VPN für sicheren Zugang. Auch hier reicht ein einziger Arbeits-Account.
  • Für deine Familie oder deinen Verein gibt es ebenfalls ein eigenes Dorf mit Kalendern, Chat und Dateiaustausch.
  • Und privat? Dort nutzt du dieselben Werkzeuge, hast aber einen eigenen Schlüssel – deinen Privat-Account.

Alle diese „Dörfer“ sind untereinander vernetzt. Wenn du möchtest, kannst du nicht nur innerhalb deines Dorfes kommunizieren, sondern auch mit anderen Dörfern – genauso, wie man im echten Leben befreundete Gemeinden besucht.


Das Fediverse: Unser soziales Netz 🌐

Zu jedem Dorf gehören auch soziale Treffpunkte. Das sind Plattformen wie Mastodon (statt Twitter), Pixelfed (statt Instagram), PeerTube (statt YouTube) oder Friendica (statt Facebook).

  • Mit deinem Privat-Account kannst du Influencern folgen, die Katzenvideos posten.
  • Mit deinem Business-Account folgst du anderen Unternehmen, Geschäftspartnern oder Kolleg*innen.
  • Mit deinem Schul- oder Uni-Account vernetzt du dich mit Lehrerinnen, Professorinnen oder Kommiliton*innen.

So entsteht ein soziales Netz der Netze – aber ohne zentrale Kontrolle, ohne Zensur durch Konzerne, ohne Werbung neben menschenverachtenden Inhalten. Jede Gemeinschaft entscheidet selbst, wie moderiert wird.


Demokratisierte Technologie 💡

Heute bezahlen wir für viele Dienste einzeln – Cloud-Speicher, Projektmanagement, E-Mail, Videokonferenzen. Große Unternehmen geben dafür Millionen aus, kleine Vereine oder Familien können sich das oft nicht leisten.

Mit Infinito.Nexus ist das anders:

  • Alle diese Werkzeuge sind Open Source und damit kostenlos.
  • Sie lassen sich in weniger als zwei Stunden aufsetzen.
  • Du bekommst damit eine komplette, einfach bedienbare Lösung, die bisher nur Großkonzernen vorbehalten war.

Das bedeutet: Gleiche Chancen für alle. Ob Schule, Universität, Verein, kleines Unternehmen oder Privatperson – jeder kann dieselben professionellen Werkzeuge nutzen.

Und das Wichtigste: Der Nexus befreit uns von Überwachung, Manipulation und dem Ausverkauf unserer Daten. Was heute von Konzernen missbraucht wird, um uns zu steuern, bleibt in Zukunft in unseren eigenen Händen.


Chancen für Staat und Verwaltung 🏛️

Auch staatliche Institutionen können enorm profitieren:

  • Verwaltungsstrukturen werden durch Infinito.Nexus einfacher, transparenter und bürgernaher. Statt auf teure, intransparente Lösungen von Großkonzernen angewiesen zu sein, können Behörden eine eigene, souveräne IT-Infrastruktur aufbauen – kontrolliert, sicher und datenschutzkonform.
  • Kommunen und Länder können digitale Dienstleistungen bereitstellen, die direkt auf den Bedürfnissen der Bürger basieren – von der Terminbuchung bis hin zu kollaborativen Projekten.
  • Schulen und Universitäten erhalten Zugang zu moderner Lern- und Kollaborationssoftware, ohne Abhängigkeit von privaten Plattformen, die Daten von Schüler*innen und Studierenden auswerten.
  • Staatliche Kooperation wird gestärkt: Institutionen können Daten und Ressourcen über Instanzen hinweg teilen, Verwaltungsprozesse vereinfachen und echte digitale Souveränität erlangen.

So wird der Staat unabhängiger von ausländischen Tech-Konzernen, spart enorme Kosten und gewinnt zugleich Vertrauen durch mehr Transparenz und Sicherheit.


Chancen für die Medienlandschaft und Journalismus 📰

Auch Medien und Journalist*innen finden im Nexus eine neue Heimat – frei von der Willkür privater Plattformen:

  • Der Nexus bringt Video- und Streamingplattformen, Content-Management-Systeme, Blogs, Microblogging und weitere Publikationssysteme direkt mit.
  • Journalist*innen und Medienhäuser können publizieren, ohne den Einschränkungen privater Plattform-Policies zu unterliegen.
  • Sie sind nur an zwei Dinge gebunden: an die Moderation innerhalb der Föderation (die transparent und gemeinschaftlich erfolgt) und an die Rechtsordnung – nicht jedoch an willkürliche Zensur, algorithmisches „Pushen“ oder das Zurückhalten von Inhalten durch Konzerne.
  • Pressefreiheit und Meinungsvielfalt werden dadurch gestärkt, während Abhängigkeiten von Werbeeinnahmen und zentralen Algorithmen abnehmen.

So entsteht eine Medienlandschaft, die unabhängiger, vielfältiger und demokratischer ist – und Journalist*innen die Werkzeuge in die Hand gibt, ihre Arbeit ohne Fremdbestimmung zu tun.


Chancen für IT-Unternehmen 💻

Auch Software- und IT-Unternehmen profitieren direkt vom Nexus. Er bringt den gesamten IT-Stack mit, den normalerweise nur große Konzerne bereitstellen können:

  • Versionsverwaltung (z. B. GitLab/Gitea)
  • Continuous Delivery & Deployment (automatisierte Softwareauslieferung)
  • Dokumentationssoftware & Wikis
  • Projektmanagement und Ticketsysteme

Damit kann selbst das kleinste Softwareunternehmen extrem produktiv sein – es verfügt über die Infrastruktur eines Großunternehmens, ohne Millionen investieren zu müssen.

Das stärkt nicht nur einzelne Firmen, sondern die digitale Innovationskraft der gesamten Gesellschaft. Denn wenn mehr Menschen die Möglichkeit haben, Ideen umzusetzen, steigt die Vielfalt und Geschwindigkeit, mit der Neues entsteht.


Was bedeutet das für unsere Gesellschaft? 🌍

Wenn Menschen und Institutionen plötzlich Zugang zu Werkzeugen haben, die bisher nur Konzernen vorbehalten waren, passiert etwas Gewaltiges:

  • Bildungseinrichtungen können weltweit gleichwertige digitale Infrastruktur bereitstellen, unabhängig vom Budget.
  • Unternehmen und Verwaltungen sparen enorme Kosten und können Ressourcen stattdessen in Innovation und Service für Bürger*innen investieren.
  • Medien und Journalist*innen gewinnen Unabhängigkeit und können publizieren, ohne sich an Konzerninteressen anpassen zu müssen.
  • IT-Unternehmen werden leistungsfähiger und bringen mehr Innovation hervor.
  • Vereine und Initiativen organisieren sich einfacher und entfalten mehr Wirkung in Kultur, Sport oder Politik.
  • Privatpersonen gewinnen die Freiheit, sich zu vernetzen, ohne überwacht oder ausgebeutet zu werden.

Die Folge: Kreativität, Zusammenarbeit und gesellschaftliches Potenzial explodieren.
Was bisher gebremst oder behindert wurde, kommt frei – Wissen, Innovation, Solidarität.


Und das ist erst der Anfang 🚀

So beeindruckend die bisherigen Möglichkeiten schon sind – Infinito.Nexus steht erst am Anfang seiner Entwicklung.

Denn mit jeder neuen Software-Komponente, die integriert wird, wächst der Nexus. Jede App, jede Plattform, jedes Werkzeug, das sich einklinkt, erweitert die Möglichkeiten aller anderen.

  • Heute sind es Moodle, BigBlueButton, Nextcloud, Mastodon, Pixelfed, PeerTube, GitLab & Co.
  • Morgen können es ganz neue Bereiche sein – Plattformen für Kultur, Verwaltung, Bildung, Zusammenarbeit, gesellschaftliche Teilhabe und vieles mehr.

Das Potenzial wächst exponentiell. Mit jedem Baustein wird die digitale Infrastruktur der Gesellschaft mächtiger, offener und inklusiver.


Der Aufbruch in die neue digitale Ära 🌌

Infinito.Nexus ist kein Projekt. Es ist ein Aufbruch.
Ein Aufbruch in eine Zukunft, in der Technologie nicht mehr nur den Großen gehört, sondern allen.

Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen digitalen Gesellschaft. Schon heute können wir lernen, arbeiten, uns austauschen, publizieren, entwickeln, Gemeinschaften bilden – frei, dezentral und solidarisch. Doch dies ist nur der erste Schritt.

Mit jeder neuen Anwendung, die hinzukommt, mit jedem Dorf, das sich anschließt, mit jeder Gemeinschaft, die ihr digitales Zuhause schafft, wächst der Nexus. Er wächst über Grenzen hinaus, er wächst in Bereiche hinein, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

Ein Internet, das die Menschen verbindet.
Ein Internet, das Potenzial entfesselt.
Ein Internet, das Werkzeuge in die Hände aller legt – nicht als Luxus, sondern als Selbstverständlichkeit.

Dies ist erst der Anfang.
Die Zukunft ist nicht länger das Vorrecht weniger Konzerne.
Die Zukunft ist ein Geflecht aus unzähligen Dörfern, Tribes und Gemeinschaften.
Die Zukunft ist ein Nexus.

👉 Und dieser Nexus existiert schon: infinito.nexus
👉 Der Code ist öffentlich: s.infinito.nexus/code

Die Tore stehen offen.
Die Entscheidung liegt bei uns.
Bauen wir gemeinsam das Internet zurück, das uns gehört.

Fediverse-Reaktionen

Kommentare

4 Antworten zu „Der Nexus – Ein Internet, das wieder uns gehört“

  1. Avatar von Clemens

    @kevinveenbirkenbach Ein Lob für das unfassbar gelungene Webseiten-Design. Perfekte Schriftart, Schriftgröße, Farben stimmig, gute Struktur des Textes . . . Eins der besten Designs, das mir auf dem Handy in den letzten Jahren begegnet ist. Alleine dafür vielen Dank für die Wertschätzung als Leser.

    1. Avatar von Clemens

      @kevinveenbirkenbach Nur der Benefit von Nexus selbst kommt mir zu kurz, das Meiste ist ja eher Fediverse 😉. Insofern wird der Benefit von Nexus mir leider nicht klar oder wieso ich der Anwendung vertrauen sollte.

      1. Avatar von Kevin Veen-Birkenbach

        Kann ich nachvollziehen. Hier gings mir auch lediglich darum eine Vision bzgl. der Transformation der Gesellschaft durch Infinito.Nexus auf eine simple Art und Weise Vorzustellen.

        Auf der technischen Ebene ist es ganz einfach; Du hast ein Ansible Script, dass lässt du durchlaufen und es richtet dir alle Applikationen auf deinem Server mit einem Single Sign On Interface und einer Nutzerdatenbank ein.

        Dadurch hast du innerhalb von weniger als 2h (unter der Vorraussetzung du installierst es auf einem Server mir schnellem Internetzugang und nicht auf einem Raspberry Pi 1 mit dem letzten ISDN Modem ;D ) alles an SaaS Applikationen die du benötigst.

        Du musst dich nicht mehr darum kümmern die Proxies aufzusetzen, Zertifikate anzufragen, DNS Einträge anzulegen oder dir um Backup und Sicherheitsstrategien Gedanken zu machen. Das Script setzt alles direkt ineinander verzahnt auf.

        In Kürze: Du musst dir nur noch einen Server und eine Domain klicken und, dein Inventory erstellen, Infinito.Nexus durchlaufen lassen und du hast automatisch alles an IT Infrastruktur aufgesetzt was du willst.

        …vielleicht sollte ich das auch nochmal in einem Blogpost zusammen fassen 🙂

    2. Avatar von Kevin Veen-Birkenbach

      Vielen Dank! Liebe Standartlösungen und hatte mir damals für meine Homepage dieses Tool gebaut: https://github.com/kevinveenbirkenbach/port-ui
      Habe lediglich standard bootstrap genutzt und CSS Farbfilter drübergelegt. Wenn man Infinito.Nexus aufsetzt kann man ein Farbschema auswählen z.B. eines das zum Coporate Design passt und das wird dann überall drübergelegt.
      Versuche allgemein das Rad nicht neu zu erfinden sondern nur bestehende Lösungen miteinander zu verzahnen 🙂

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